Ausschlag am Penis – was tun?

Rote Flecken, Pickel, eine sich schälende oder juckende Haut: den meisten Männern ist es sehr unangenehm, wenn sie Veränderungen an ihrem Penis feststellen. Ein Ausschlag am Penis kommt häufig vor, bedarf jedoch der Abklärung durch einen Arzt, weil ganz verschiedene Ursachen dahinterstecken können. Unser Experte Dr. Titus Brinker aus Heidelberg klärt auf, welche Ursachen für Ausschlag am Penis verantwortlich sind und was Sie als Betroffener beachten müssen.

Bild: Ausschlag am Penis zeigen viele Menschen aus Scham ungern vor.

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Allgemeines

Hautveränderungen am Penis kommen oft vor. Vor allem Pickel am Penis bilden sich häufig, da an Penisschaft und Hoden Talgdrüsen sitzen, die leicht verstopfen. Das ist im Grunde ähnlich wie bei einem Pickel im Gesicht, der sich nach ein paar Tagen automatisch zurückbildet. Bei Ausschlag am Penis verhält es sich oft ähnlich und der Spuk ist nach einer Weile wieder von selbst vorbei. Trotzdem bereiten solche Hautveränderungen Sorgen und sind nicht zuletzt eine Spaßbremse beim Sex. Hinter manchen Symptomen stecken zudem behandlungsbedürftige Krankheiten. Dringender Handlungsbedarf besteht vor allem dann, wenn der Ausschlag am Penis juckt, nässt, stark gerötet ist oder die Haut beginnt, sich zu schälen. Daneben gibt es Ausschlag am Penis, der auch andere Stellen des Körpers betrifft. Typische Beispiele sind das Seborrhoische Ekzem, Schuppenflechte (Psoriaris) und die Knötchenflechte (Lichen ruber planus). In seltenen Fällen kann ein Ausschlag am Penis auch ein Anzeichen von Krebs sein.

Ausschlag am Penis – Symptome

So unterschiedlich die Ursachen für einen Ausschlag am Penis sein können, so stellen sich auch die Beschwerden dar. Es können sich rote Flecken bilden oder der Ausschlag am Penis gestaltet sich punktförmig. Bei einigen Krankheitsbildern ist die Haut nicht nur gerötet, sondern beginnt auch, sich abzuschälen. Daneben können sich rötliche bis braune Knötchen oder Blasen an Vorhaut und Eichel bilden. Einige dieser Beschwerden verursachen keine Schmerzen. Es gibt allerdings Krankheiten, bei denen Juckreiz, Schmerzen und Brennen hinzutreten. Schmerzen können zudem eine Begleiterscheinung von Manipulationen am Ort des Ausschlags sein. So bilden sich häufig durch Kratzen kleine Verletzungen und später Entzündungen, die Schmerzen und Juckreiz verursachen. Bei sexuelle übertragbaren Krankheiten können zudem Fieber oder ein allgemeines Gefühl der Abgeschlagenheit auftreten.

Ausschlag am Penis – die Ursachen

Hier erfahren Sie, welche Krankheitsanzeichen hinter Ausschlag am Penis stecken und wie sich diese äußern.

Reizungen am Penis

Eine vorübergehende Reizung am Penis kann durch ein Duschgel, eine stark parfümierte Seife oder eine Bodylotion ausgelöst werden, sobald die Substanz in Ihre Harnröhre gelangt. Als Reaktion auf den aggressiven Stoff kommt es zu einem roten Ausschlag am Penis im Bereich der Eichel, der mit einem brennenden Gefühl verbunden ist. Das Brennen lindert sich in der Regel, sobald Sie mit klarem Wasser die betroffene Stelle abspülen. Ebenso schnell verschwindet auch wieder der rote Ausschlag am Penis.

Kontaktdermatitis am Penis

Eine Kontaktdermatitis ist der medizinische Fachbegriff für Allergie. Im Kontakt mit dem Allergen entsteht Ausschlag am Penis, der sich in Form von rötlichen, mäßig bis heftig juckenden Flecken am Schaft zeigt. Ursachen solcher Ekzeme können Duschgel oder Bodylotion sein. Falls Sie Kondome benutzen, deutet der Ausschlag am Penis eventuell auf eine Latexallergie hin. Das Problem lässt sich lösen, indem Sie statt synthetischer latexfreie Kondome verwenden. Beachten Sie dabei, dass solche natürlichen Kondome keinen ausreichenden Schutz gegen eine HIV-Infektion darstellen.

Eichelentzündung (Balantitis)

Bei der Balantitis handelt es sich um eine Entzündung der Eichel, die besonders unbeschnittene Männer betrifft. Es bildet sich im Bereich der Eichel ein rötlicher, leicht entzündlicher Ausschlag am Penis, der auch schmerzhaft sein kann. Der Ausschlag betrifft die oberen Hautschichten, nicht jedoch die tiefer liegenden Schwellkörper. Typisches Anzeichen neben dem Ausschlag am Penis ist ein übelriechender Ausfluss von leicht eitriger Konsistenz. Das Zurückziehen der Vorhaut bereitet Schmerzen, unter Umständen schwillt die Eichel auch an oder es kann Probleme bei der Kontrolle des Urinstrahls geben. Eine Balantitis kann zu einer vorübergehenden Impotenz führen. Ursache für diesen Ausschlag am Penis kann eine übertriebene Intimhygiene sein. Daneben kommen auch bakterielle Infektionen oder Pilze infrage.

Pilzinfektion

Bei einer Pilzinfektion entsteht zunächst ein Ausschlag am Penis im Bereich von Vorhaut und Eichel. An der Vorhaut sind daneben Schwellungen zu beobachten. Es kann ebenfalls zu stecknadelkopfgroßen Punkten kommen. Nach einigen Tagen treten Juckreiz, Brennen und Schmerzen beim Wasserlassen oder Geschlechtsverkehr auf. In dem Ausschlag am Penis können sich außerdem mit Eiter gefüllte Blasen bilden. Platzen diese auf, bemerken Sie das durch ein unangenehmes Nässen am Penis. Weiß-graue Ablagerung an der Vorhaut sind neben dem Ausschlag am Penis weitere Hinweise auf eine Pilzinfektion. Die dabei entstehende Entzündung kann als Candida Balantitis nur die Eichel betreffen oder als Balanoposithis die Vorhaut. Häufigste Ursache ist der Hefepilz Candida Albicans, der ebenfalls für Pilzinfektionen der Scheide der Frau verantwortlich ist. Seltener ist Candida glabrata für den Ausschlag am Penis die Ursache.

Die Übertragung erfolgt während des Geschlechtsverkehrs, vor allem bei häufig wechselnden Partnern, ist jedoch auch möglich, wenn mehrere Personen mit einem Infizierten Handtücher oder Bettwäsche teilen. Bei einer gesunden Penisflora ist eine Ansteckung unwahrscheinlich, da sich in dem aus Bakterien und Mikroorganismen zusammengesetzten Milieu Keime nur schlecht vermehren. Eine Pilzinfektion am Penis fördert ein geschwächtes Immunsystem als Folge einer Grippe, einer HIV-Infektion oder bei Diabetes. Einige Medikamente wie Antibiotika, Kortison oder Chemotherapeutika wirken sich hingegen negativ auf das Hautmilieu am Penis aus, was eine Infektion wahrscheinlicher macht.

Männer, die eine übertriebene Intimhygiene praktizieren sind ebenso gefährdet für einen Penispilz wie alle, die sich im Genitalbereich nicht regelmäßig pflegen. In letzterem Fall bildet sich in den Talgdrüsen unter der Vorhaut das weißlich-gelbe Smegma, das einen idealen Nährboden für Krankheitserreger bildet, sofern es nicht entfernt wird. Bestimmte körperliche Dispositionen wie eine Vorhautverengung (Phimose) begünstigen ebenfalls die Entstehung von Pilzen im Intimbereich, da Smegma so schwieriger zu entfernen ist. Eine weitere Risikogruppe für Pilze und den damit verbundenen Ausschlag am Penis bilden übergewichtige Männer, bei denen sich durch die Hautfalten die Pilze leichter vermehren.

Seborrhoisches Ekzem

Ein Ausschlag am Penis oder der Eichel kann auch schuppig sein. Solche seborrhoischen Ekzeme entstehen an allen Körperstellen, an denen sich Talgdrüsen und Haare befinden, zum Beispiel neben dem Penis auch im Gesicht und auf der Kopfhaut. Möglich ist, dass in den Schamhaaren ein solches Ekzem bildet, das sich bis zur Eichel ausbreitet. Dieser Ausschlag am Penis juckt nicht, sondern fällt nur durch die zahlreichen Hautschuppen auf. Besonders häufig betroffen sind Jungen, allerdings kann das Ekzem in jedem Alter auftreten.

Neurodermitis am Penis

Bei der Neurodermitis, die auch als atopisches Ekzem bezeichnet wird, entzünden sich bestimmte Bereiche der Haut. Verantwortlich für die rötlichen, schuppigen Stellen können innere Einflüsse wie Infekte, Nahrungsmittelunverträglichkeiten und weitere Allergien sowie Stress sein. Daneben können auch Reizungen, Kälte, Wärme und Staub die Hautreaktion auslösen. Der Körper reagiert mit einer Immunreaktion, die zu einer Überempfindlichkeit der Haut führt. Typischerweise tritt eine Neurodermitis an Kniekehlen, Armbeugen oder an den Fingern auf, kann sich jedoch auch als Ausschlag am Penis äußern.

Knötchenflechte am Penis

Die Knötchenflechte wird medizinisch als Lichen ruber planus bezeichnet. Es handelt sich dabei um einen Ausschlag am Penis, der aus kleinen Flecken am Schaft oder Kopf besteht, die mit Juckreiz verbunden sind. In Folge des Ausschlages kann es zu schmerzenden, wunden Stellen kommen. Eine Knötchenflechte am Penis sollte nach ein paar Tagen wieder abklingen. Bei unerträglichem Juckreiz kommen kortisonhaltige Cremes zum Einsatz.

Genitalherpes am Penis

Genitalherpes wird durch Geschlechtsverkehr übertragen. Einmal in den Körper gelangt, bleibt der Erreger dort ein Leben lang. Die Ansteckung verläuft häufig völlig symptomfrei, weshalb viele Menschen gar nicht wissen, dass sie das Herpesvirus in sich tragen. Bei der Erstinfektion können sich allerdings bestimmte Anzeichen zeigen. Betroffene bemerken einen Ausschlag am Penis auf Eichel, Vorhaut oder um die Harnröhrenöffnung. Die Haut ist gerötet und gereizt, nach einiger Zeit bilden sich wässrige, kleine Blasen. Die Haut über den Blasen reißt schließlich auf und bildet zusammen mit der Flüssigkeit eine Kruste. Eine Herpesinfektion kann von typischen Grippesymptomen begleitet sein. Häufig treten Schmerzen beim Wasserlassen auf. Eine Erstinfektion dauert vier bis sechs Wochen. Das Virus kann jederzeit wieder aktiviert werden, Auslöser sind Stress, häufige Sonnenbäder oder ein geschwächtes Immunsystem. Spätere Ausbrüche verlaufen insgesamt milder und der Ausschlag am Penis klingt innerhalb von ein bis zwei Wochen ab.

Feigwarzen

Bei Feigwarzen (Condylome) handelt es sich nicht direkt um einen Ausschlag am Penis, sondern um Warzen, die spitz, platt oder auch blumenkohlartig sein können. Sie sitzen am Vorhautbändchen, der Penisfurche sowie am inneren Blatt der Vorhaut. Bei beschnittenen Männern siedeln sie sich seltener und wenn, dann an der Peniswurzel sowie am Penisstamm an. Eventuell sind auch Harnröhre, Anus und Analkanal befallen. Feigwarzen sind leicht zu identifizieren, da sie in Gruppen auftreten. Die Warzen verursachen in der Regel keinerlei Beschwerden, vereinzelt kommt es zu Jucken und Brennen. Ein weitaus größeres Problem ist die Optik, die sich nachteilig auf das Intimleben auswirken kann. Feigwarzen sind eine sexuell übertragbare Krankheit.

Syphilis

Die Syphilis, auch Lues oder Franzosenkrankheit genannt, ist eine sexuell übertragbare Krankheit, die besonders in früheren Jahrhunderten für Angst und Schrecken sorgte. Bis zur Entdeckung des Penicillins war die in mehreren Phasen verlaufende, sexuell übertragbare Krankheit tödlich. Drei Wochen nach der Infektion zeigt sich an der Eintrittsstelle des Erregers, beim Mann meist der Penis, ein Ausschlag am Penis als kleiner roter Fleck. Innerhalb von zwei Wochen wird daraus ein flaches, gelblich belegtes Geschwür, das eine farblose Flüssigkeit absondert. Das aufgrund der Flüssigkeit besonders infektiöse Geschwür heilt nach vier bis sechs Wochen spontan ab. Erfolgt keine Therapie der Syphilis, geht die Krankheit in das zweite Stadium über.

Lymphogranuloma

Das Lymphogranuloma verum ist eine sexuell übertragbare Erkrankung. Verantwortlich sind Chlamydien Erreger. Die Krankheit ist in den Tropen weit verbreitet, in den letzten Jahren werden immer mehr Fälle in Europa bekannt. Nach der Ansteckung tritt ein Ausschlag am Penis im Bereich von Eichel oder Vorhaut auf, der an kleinen, mit Flüssigkeit gefüllten Blasen zu erkennen ist. Diese Bläschen wandeln sich in Geschwüre um, die von selbst nach einigen Tagen abheilen. Im nächsten Stadium kommt es zu sehr schmerzhaften Lymphknotenschwellungen. Unbehandelt breitet sich die Krankheit immer weiter aus und befällt im letzten Stadium den Darm sowie das Lymphsystem.

Parasitenbefall

Ein Ausschlag am Penis kann auch von Parasiten verursacht werden. Skabies, im Volksmund als Krätze bezeichnet, wird von der Skabiesmilbe verursacht. Die Übertragung erfolgt beim Geschlechtsverkehr, vom Tier zum Menschen oder durch Kleidung, die ein Infizierter getragen hat. Erste Anzeichen für Skabies sind ein starker Juckreiz und ein Brennen der betroffenen Hautstellen. Kommt es zu einem Ausschlag am Penis, zeigen sich erst Milbengänge als feine Linien in der Haut, danach bilden sich Blasen und rötliche erhabene Pusteln. Durch den Juckreiz und damit verbundenes Kratzen kann sich der Ausschlag verstärken. Im schlimmsten Fall kommt es zu einer Entzündung. Unbehandelt entwickelt sich ein großflächiger Herd. Ein Filzlausbefall kann ebenfalls zu einem Ausschlag am Penis führen. Typisch sind blaue bis graue Läsionen am Penis, die stark jucken. Filzläuse werden durch Geschlechtsverkehr übertragen.

Peniskrebs

In seltenen Fällen ist Peniskrebs verantwortlich für den Ausschlag. Es gibt verschiedene Arten von Karzinomen, die sich zunächst als Hautveränderungen bemerkbar machen, die leicht mit einer kleinen Wunde verwechselt werden können. Im fortgeschrittenen Stadium können Ausfluss und Blutungen aus diesem Ausschlag am Penis treten. Besonders gefährdet sind Männer ab 60 Jahren.

So wird Ausschlag am Penis diagnostiziert

Am Anfang einer Diagnostik steht das Gespräch zwischen Arzt und Patient. Neben der Frage nach dem allgemeinen Gesundheitszustand wird der Mediziner fragen, seit wann der Ausschlag besteht und ob es Begleitsymptome wie Fieber, Juckreiz, Lymphknotenschwellungen oder ein Gefühl der Abgeschlagenheit gibt. Je nach geschildertem Beschwerdebild wird der Arzt wissen wollen, ob der Ausschlag am Penis in Zusammenhang mit Sexualverkehr aufgetreten ist. Nach dem Gespräch wird der Arzt die betroffenen Hautbereiche untersuchen. Viele Arten von Ausschlag am Penis können allein durch eine äußerliche Inspektion diagnostiziert werden. Manchmal ist ein Hautabstrich erforderlich, der unter einem Mikroskop beurteilt wird oder zwecks Anzüchtung in ein Labor geschickt wird. In einigen Fällen möchte der Arzt eine Hauptprobe (Biospie). Besteht der Verdacht auf Syphilis, ist eine Blutprobe erforderlich.

Therapie von Ausschlag am Penis

Die Behandlung eines Ausschlags richtet sich nach der Ursache. Je nach Diagnose verschreibt der Arzt eine Salbe, zum Beispiel bei Ekzemen, aber auch Filzläusen und Herpes. Bei Pilzinfektionen am Penis werden Antimykotika in Form von Salbe oder Cremes verordnet. Bakterielle Infektionen lassen sich mit Antibiotika therapieren. Vermutet der Arzt eine Allergie als Grund für den Ausschlag am Penis, wird er zunächst einen Test veranlassen, um das Allergen genau zu bestimmen.

Anonymer Kontakt zum Facharzt für Geschlechtskrankheiten

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